„Er schafft es. Dein Bruder wird Miss Rosenklee!“ und „Man hat Ihnen versehentlich mit einer Kartoffelkanone ins Gesicht geschossen.“ sind Sätze, die nicht nur verliebt machen, sondern auch einen schmerzhaften Eindruck davon vermitteln, was es bedeutet, Teil der Familie Fang zu sein.
Für Buster und Annie, die Kinder des Performance-Künstler-Ehepaares Fang, bedeutet es vor allem eine Kindheit voller schriller und verstörender Happenings, durch die jedes noch so harmlose Familienereignis zur traumatischen Inszenierung wird. Die Aktionen ihrer Eltern leid, kämpfen die Geschwister für ein unabhängiges, weitgehend normales Leben. Doch weder Buster, dem erfolglosen Autor und halbwegs frustrierten Journalist beim Männermagazin Potent, will dies so recht gelingen, noch Annie, die sich mit halbseidenen Fernsehserien über Wasser hält und mit Wodka, Bloody Mary und Bourbon von selbigem fern. Und so kommt, was kommen muss: Das Schicksal verschlägt sie zurück zu den Eltern, die zwar älter, jedoch keineswegs weniger peinlich sind. Für die Leserschaft aber ist die Familie Fang vor allem eines: gnadenlos unterhaltsam! Selbst der Romanschluss, der auch auf Performance-Hardliner_innen überzogen wirken mag, ändert daran nichts.
Herzlich Willkommen Anteilnahme, tritt näher Beklommenheit, hereinspaziert Fremdscham! Eine krachkomische, skurrile Familiengeschichte mit Charakteren, die in ihrem Scheitern derart liebenswert sind, dass man ihnen ewige Erfolglosigkeit wünschen möchte – und damit sich selbst noch mehr Fang-Unterhaltung. Der gefeierte Romandebütant Wilson kann sich dann bitte schon mal mit David Sedaris und Augusten Burroughs fürs Ligafoto aufstellen!
„Es fehlt nicht viel, und ich entzünde mich vor Glück selbst!“ Diesem Romanzitat ist nichts hinzuzufügen.