Beiläufigkeiten


Bin nicht oft da. Trotzdem oft genug, um zu sehen, was Du gar nicht geschafft hast oder kaum, in letzter Zeit. Auf der Kommode im Flur das Rezept für die neue Brille und die Benachrichtigungskarte für ein Paket, abzuholen in der Nachbarschaft: seit Wochen schon. Auf dem Esstisch stapelt sich Ungelesenes und Weggelegtes. Sehe die fast leere Großpackung Schmerz- und Entzündungshemmer in der Küchenschublade, und an Dir, dass sie nicht wirken. Sehe die Antirutschmatte in der Wanne und den Duschhocker, der unausgepackt zwischen Waschmaschine und Wand klemmt. Klar macht er Sinn. Klar wirst Du einen brauchen, in einem absehbaren Irgendwann. Und dann hast Du ihn halt schon da. Erschrecke trotzdem. Noch mehr, als Du ganz nebenbei, einfach so zwischen Tierfilm und Sportschau erwähnst, dass Du mal wieder so ein bisschen weggesackt bist heute. Irgendwann gegen Mittag. Oder, korrigierst Du, als Du mein Erschrecken bemerkst, morgens, als ich laufen war. War ich heute gar nicht. War ausnahmsweise da. Nur nicht da genug.